Das WorldWide Magic Movement möchte das Potential in den Menschen wecken. Das Potential was brach liegt in uns. Nicht so sehr die Fähigkeiten jedes Einzelnen, sondern viel mehr unser Potential. Unser gemeinsames Potential. 

Wenn wir – alle Menschen, nicht nur eine kleine Gruppe, sondern alle Menschen – fähig wären, alle Kräfte die wir haben, zusammen zu tun. Alles was wir haben, alles was wir besitzen, alle innere Kraft. Und wenn unsere grösste Leidenschaft, unsere grösste Freude wäre, uns einzusetzen, dafür, dass es allen gut geht, dass alle haben was sie brauchen, weltweit für alle gesorgt ist, dann hätte niemand Schulden. Es gäbe nicht einmal Hypothekarschulden oder so etwas. Niemand hätte Schulden! Das was wir haben reicht bei weitem aus, um es allen gut gehen zu lassen. Das ist so offensichtlich. Wir vertun es halt für Militärbudgets, für  Kriege, für Konflikte. Und wir vertun es lieber für das, als für das Sorgen-füreinander. Weil dieses Potential nicht wach ist in uns. Weil wir nicht leidenschaftlich lieben. Das schlummert in uns, meldet sich gelegentlich als Wut zum Beispiel. In den arabischen Ländern, oder bei den Jugendlichen (hoffentlich bald überall), als Gewalt. Die Kraft, die eingesperrt ist, ihren Weg in die Entfaltung nicht findet, wird zur Gewalt. Und dann kommt immer der Ruf nach der Gegengewalt. Durchgreifen. Und nie die Frage, „Was ist denn das für ein Symptom, was ist denn da los, warum werdet ihr gewalttätig, was ist mit euch los, was fehlt euch, was braucht ihr?“ Was können wir tun, dass ihr zufrieden seid? Diese Frage kommt nie. Weil wir nicht leidenschaftlich lieben. Wenn man sich damit beschäftigt, wie das wäre: „Wie wär das, wenn ich leidenschaftlich lieben würde. Wenn ich alles, was habe und bin, einsetze dafür, dass es uns allen gut geht?“. Dann denkt man in der Regel dann schnell ans Opfer bringen, etwas tun müssen, verzichten müssen. Etwas geben müssen. Und man sieht nicht, wie die Situation wirklich ist.
Im Lieben ist gar kein Müssen. Der grösste Verlust für denjenigen, der dieses Potential nicht entfalten kann in sich, ist nicht, dass er vielleicht etwas von seinem Besitz hergeben müsste. Den grössten Verlust, den sieht er gar nicht, das ist, dass er vermisst in diesem Zustand zu sein. Nicht leidenschaftlich zu Lieben, sein Potential nicht in diesem Sinne entfalten zu können, ist ein Zustand innerer Leere. Nicht der grossen Leere, sondern der Sinnlosigkeit. Das fühlt sich an, wie „ein Leben zum Wegwerfen“, alles macht keinen Sinn mehr. Deswegen bricht es dann manchmal durch in Gewalt, manchmal auch Gewalt gegen sich selbst. Der wirkliche Verlust, wenn man nicht liebt, ist, dass man die Liebe nicht hat in sich. Das ist echt ein grosser Verlust! Es gibt diesen schönen Satz „Sehen ist handeln“. Sobald man etwas sieht – wirklich sieht – handelt man danach. Man kann nicht anders. Es gibt viele Menschen, die sehen, „ja… man sollte lieben“, aber sie sehen nicht, den Verlust darin, dass sie in ihren Herzen nicht wohnt. Sobald das jemand sieht, kann er nicht anders, als Handeln. Unser Potential ist dieses wunderbare Gefühl von Wesentlichkeit. Das Gefühl für etwas Wesentliches verantwortlich zu sein. Für Gemeinschaft verantwortlich zu sein. Das in uns nicht befreit ist, das brach liegt unter der Sorge um sich selbst.

Auszug aus einer Meditation von Samuel Widmer